Montage 2016 – Best Practice Tagung in Düsseldorf mit GfA Teilnahme

Unter dem Motto „Menschen, Systeme, Prozesse“ fand vom 2. bis 4. Februar die 15. Montage-Jahrestagung des Management Circle statt.

In einem kreativen Umfeld diskutierten Wissenschaftler und Industrievertreter die zukünftigen Herausforderungen und Chancen moderner und leistungsfähiger Montagekonzepte. Kernpunkte der Vorträge und Diskussionen waren u.a. die Montageprozessgestaltung, Montageassistenzsysteme, Vernetzung und Sensorik, Ausbildungskonzepte sowie die Arbeitsplatzergonomie. Die GfA war in diesem Jahr eines von drei regionalen Industrieunternehmen, in denen die Teilnehmer erfolgreiche Best-Practice-Lösungen vor Ort und „live“ kennenlernen konnten.

 

Im Rahmen eines Vortrages und einer anschließenden Werksbegehung wurde den Teilnehmern das GfA Montagekonzept vorgestellt. Besondere Beachtung fand dabei zunächst die GfA Unternehmensphilosophie, die komplette Wertschöpfung „unter einem Dach“ zu vereinen. Konstruktion, Fertigung, Montage, Logistik, Vertrieb und Service befinden sich allesamt am Düsseldorfer Stammsitz. Trotz der höheren Kosten am Hochlohnstandort Deutschland überwiegen die Vorteile. „Kurze Wege und persönliche Begegnungen gewährleisten effiziente Abstimmungsprozesse und schnelle Entscheidungen. Die gelebte Unternehmenskultur fördert außerdem den kreativen Prozess“, erläuterte Dr. Jörn Böhl, geschäftsführender Gesellschafter bei der GfA, den Teilnehmern die Vorteile dieser Philosophie.

 

Weitere GfA Erfolgsrezepte wurden den Teilnehmern unter folgenden Hauptgesichtspunkten vorgestellt.

 

Variantenvielfalt

Die GfA bietet eine sehr große Variantenvielfalt und kann derzeit Antriebslösungen von 30 bis 5.000 Nm Abtriebsdrehmoment mit einem Drehzahlbereich von 2 bis 350 min-1 für alle gängigen Torarten realisieren. Daraus ergeben sich ca. 5.000 verschiedene ELEKTROMATEN Modelle. Möglich wird dies durch den Einsatz von sechs verschiedenen Getriebebaureihen mit jeweils verschiedenen Übersetzungsverhältnissen. Diese werden über ein modulares Montagekonzept mit den weiteren Komponenten wie Elektromotoren, Befestigungskomponenten und Nothandbetätigungen zum fertigen ELEKTROMATEN montiert. Wichtig dabei ist die Kompatibilität der Komponenten untereinander. Auch außergewöhnliche und sehr anwendungsspezielle Lösungen können auf diese Weise schnell realisiert werden. Die passende Dokumentation steht in 18 verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

 

Lieferfähigkeit und Liefertreue

Die Kundenstruktur der GfA erstreckt sich vom kleineren Torbauspezialisten bis hin zum international tätigen Torkonzern. Die Anforderungen der Kunden reichen vom Spezialantrieb für die Einzelanwendung bis hin zum hochstandardisierten Großserienprodukt. Gleichzeitig müssen Nachfrageschwankungen, beispielsweise durch saisonale Bedarfsüberlegungen, Wetterereignisse oder kundenindividuelles Bestellverhalten berücksichtigt werden. Um dies zu erreichen besitzt die GfA derzeit fünf Montagelinien für Serien-, Varianten- und Sonderantriebe. Die bedarfsgerechte Beschickung der Linien erfolgt nach dem Kanban-Prinzip. Eine moderne EDV-gestützte Fertigungsplanung mit Leitstand, welche durch Scanning ständige Statusrückmeldungen von den Linien erhält, gewährleistet einen effizienten und störungsfreien Montageprozess. Alles zusammen ermöglicht einen Output von bis zu 1.000 Antrieben am Tag. Ein zusätzliches und groß bemessenes Fertigwarenlager mit ca. 5.000 Antrieben fungiert als Puffer und ermöglicht den Ad-hoc-Abruf der 100 wichtigsten Antriebsgrößen. In Summe ergibt sich eine durchschnittliche Lieferzeit von 4,4 Tagen. Die Liefertreue liegt bei 99,7 Prozent. Eine Auftragsbestätigung erfolgt in der Regel innerhalb von 2 Tagen. Einzelne Kundenaufträge, zu verschiedenen Zeiten eingegangen, können für einen einzelnen Liefertermin gebündelt werden. Kunden werden auf Wunsch per Mail über den Fortschritt Ihrer Bestellung informiert, von der Einlastung bis hin zur Lieferung an die Kundenadresse.

 

Qualität

Die Qualität wird ein immer wichtigeres Thema. Zur Sicherstellung dieser Anforderungen hat die GfA ein Qualitätssicherungssystem in den Montageprozess integriert. Das IQS übernimmt im Takt verschiedene Aufgaben. Diese sind:

 

1.  Werkerführung durch Touchpanels mit wichtigen Arbeitsschrittvorgaben und
     Abruf montagebegleitender Dokumente

2.  Automatisierte Material-, Vollständigkeits-, Positions- und Funktionsprüfungen
     mit direkter i.O./n.i.O.-Rückmeldung an den Werker (geregelter Prozess) sowie
     Dokumentation und Speicherung der Prüfergebnisse

3.  Markierung über Barcode sowie Scannen als Basis der Rückverfolgbarkeit
     (traceability) und eindeutigen Zuordnung v. Einzelbauteilen zum Gesamtprodukt

 

Mit Einführung des IQS konnte die Qualität weiter gesteigert werden. Die Akzeptanz bei den Facharbeitern ist gut.

 

Individualisierung

Der Trend im Kundenverhalten geht zum individualisierten Zulieferprodukt. Es ermöglicht die Stärkung des eigenen Markenprofils bei der Weitervermarktung und erlaubt die Differenzierung zum Wettbewerb. Das kann ein entscheidender Vorteil in einem eng umkämpften Marktumfeld sein. Ein weiterer Trend ist die Verlagerung eigener Vorprozesse hin zum Lieferanten (Upstream-Management), da sich die Prozesse dort oftmals besser in die vorhandene Infrastruktur integrieren lassen und daraus Zeit- und Kostenvorteile entstehen. Gleichzeitig kann der Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen gerichtet werden. Die GfA trägt diesen Kundenanforderungen Rechnung und bietet sowohl individualisierte Produkte als auch individualisierte und auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Logistikkonzepte (Supply-chain). Das Produktbranding kann sowohl direkt ab Werk oder aber durch Beilegen der Labels für eine dritte Distributionsstufe erfolgen. Die Zusammenstellung individueller Kundensendungen (Sets) erfolgt an einem eigens dafür eingerichteten Arbeitsplatz. Aus einem Pool von ca. 100 Zubehörteilen kann die komplette Antriebstechnik für ein Tor vorkommisioniert werden. Antrieb, Torsteuerung und Sicherheitseinrichtungen wie z.B. optische Sensoren oder Bewegungsmelder können Just-in-Sequence an eine spezifische Baustelle angeliefert und vor Ort direkt montiert werden. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der Sets wird durch das bei der GfA selbst entwickelte Lagerverwaltungssytem (LVS) gewährleistet. Inhalts- und Mengenfehler werden durch Scannen aller Bestandteile nahezu vollständig ausgeschlossen. Für die effiziente Zusammenstellung und den sicheren Transport wurden neue Verpackungen entwickelt.

Im Anschluss an die Werksbegehung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit das Gesehene zu hinterfragen und Feedback zu geben. Viele Teilnehmer sind ebenfalls Vertreter hochtechnisierter mittelständischer Unternehmen mit großer Erfahrungsdichte. Daraus ergab sich eine kontroverse und spannnende Diskussion mit anerkennenden Worten, aber auch Verbesserungsvorschlägen. Diese wertvollen Anregungen wird die GfA aufgreifen und in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einfließen lassen.

 

Die Montage-Jahrestagung 2016 war ein großer Erfolg und die Teilnehmer konnten wertvolle Ideen und Impulse für die eigene Unternehmensausrichtung im Bereich Montage sammeln und Potentiale aufdecken. Die GfA hat dazu einen Beitrag leisten können.

 

Zurück